DER TEEMEISTER
Verarbeitet wird das Blatt einer Strauchpflanze, deren unkultivierte Arten ursprünglich aus Indien und China stammen. Gepflückt werden meist die Knospe und die obersten beiden Blätter, "two leaves and a bud", vier Kilo Blattgut ergeben etwa ein Kilo "fertigen" Tee.
Die Endprodukte stammen von ein- und derselben Pflanze, unterschieden wird anhand der unterschiedlichen Oxidationsstufen: Schwarztee ist "vollfermentiert", Oolong, Weißer Tee und Gelber Tee werden als "teilfermentiert" klassifiziert, Grüntee bleibt "unfermentiert".
Entscheidend für die Qualität eines Tees sind neben Höhenlage, Boden und Klima vor allem die Erfahrung und die Fertigkeiten des "Teemeisters".
SCHWARZTEE
Nach dem Welken wird das geschmacklich noch neutrale Blattgut einem mechanischen Verfahren unterzogen, dem sogenannten "Rollen". Dabei brechen die Blattzellwände auf, die für Duft und Aroma des Tees auschlaggebenden ätherischen Öle werden freigesetzt.
Die ausgetretenen Zellsäfte verbinden sich mit dem Sauerstoff der Luft, der einsetzende Oxidations- bzw. Gärungsprozess wird "Fermentation" genannt. Der "Teemeister" braucht viel Erfahrung, er muss ständig den Geruch der feuchten Blätter kontrollieren. Ist der gewünschte Grad der Fermentation erreicht, wird dieser Prozess mittels Hitze abgebrochen.
Die anfänglich hohen Temperaturen der sich anschließenden Trocknung binden die beim "Rollen" ausgetretenen Zellsäfte fest an das Teeblatt. Die Farbe der Teeblätter wechselt von kupferrot im feuchten zu schwarz im getrockneten Zustand. Abschließend werden die getrockneten Teeblätter mittels Maschensieben in verschiedene Blattgrade sortiert.
Bedeutende Exporteure von Schwarztee sind Indien, Indonesien, Sri Lanka und Kenia.
GRÜNTEE
Der Unterschied zur Schwarztee-Produktion besteht darin, dass die Blätter vor dem Rollen gedämpft oder erhitzt werden. Dadurch wird eine Fermentation verhindert und die grüne Farbe der Blätter bleibt erhalten.
Hauptanbaugebiete sind China und Japan.
TEEGENUSS
Durch das Aufgießen mit heißem Wasser lösen sich die am Teeblatt getrockneten Zellsäfte, die ätherischen Öle werden frei, das Aroma des Tees beginnt sich zu entfalten.
Tee regt an, nicht auf. Das im Tee enthaltene Koffein ist an bestimmte Gerbstoffe gebunden, es wirkt vornehmlich auf das zentrale Nervensystem, nicht auf Herz und Kreislauf.
Ab der dritten bis fünften Minute Zieh-Zeit stellt sich eine weniger anregende, leicht beruhigende Wirkung ein. Tee ist kalorienfrei und enthält Mineralien und Vitamine.